Dunkle Zeiten?
Die Gesellschaft geht rückwärts
Kaum zu glauben: In Deutschland denken konservativ-rechte Kreise über die Wiedereinführung der Wehrpflicht nach! Es ist eine Schande für unsere moderne Gesellschaft, wenn derartige Ideen des staatlichen Zwangsdienstes überhaupt auf fruchtbaren Boden fallen.
Nun rufe ich an dieser Stelle bestimmt nicht zu Straftaten auf. Aber ich wüsste genau, wie ich als Betroffener reagieren würde. Als Bürger, dem seine persönliche Freiheit am Herzen liegt, wäre mein Handeln nur die logische Konsequenz.
Oder etwas provokanter formuliert: Sollen doch diejenigen selbst gegeneinander im Boxring antreten, die Kriege ausrufen. Niemand anderes.
Ich lasse mich definitiv nicht zum Bauernopfer degradieren – oder als solches ausbilden. Dafür ist mein Leben zu wertvoll. Ihres und das Ihrer Kinder übrigens auch!
Sinnlose Opfer
Weil wir gerade davon sprechen. Vergessen wir nicht, dass Wehrdienstleistende im Ernstfall lediglich bedauernswertes Kanonenfutter wären:
Heutige kriegerische Auseinandersetzungen werden nicht mehr mit Speer oder Gewehr geführt, sondern mit ferngelenkten Hightech-Waffen, Drohnen und Robotern. Von komplexen Hackerangriffen auf vernetzte Infrastrukturen über das Internet ganz zu schweigen.
Da genügt keine Kurzausbildung im Strammstehen und blinder Befehlsbefolgung. Hier sind Spezialisten mit langjähriger Ausbildung gefragt. Und das können nur Berufsarmeen leisten.
Wer das Gegenteil behauptet, streut den Menschen Sand in die Augen und wiegt sie in falscher Sicherheit. Übrigens, Sicherheit kann keine Armee garantieren, schon allein per Definition nicht (lateinisch „arma“ für „Waffen“, „Kriegsgerät“). Gewalt ist in Armeen vorprogrammiert.
Und wer meint, sich zum Soldaten ausbilden lassen zu müssen, muss auch bereit sein, Morde zu begehen. Staatlich legitimiert ja, trotzdem bleiben sie in meinen Augen Verbrechen.
Frieden und Freiheit sichern statt Kriege anzetteln
Nationale Alleingänge, wirtschaftliche Abschottung und rhetorische Eskalationen scheinen heute zum politischen Handwerk zu gehören. Kein Wunder, dass sich die Spirale der Gewalt immer weiter dreht und die Gefahr militärischer Auseinandersetzungen weltweit zunimmt.
Es ist an der Zeit, den Spieß umzudrehen und nicht mehr länger zu fragen, was wir für unser Land tun können. Stattdessen müssen wir fragen, was unser Land für uns tun kann.
Darauf gibt es nur eine Antwort:
Internationale Zusammenarbeit, Investitionen in Bildungsprogramme, wirtschaftliche und soziale Unterstützung in Krisengebieten bei gleichzeitiger Suche nach diplomatischen Lösungen. Und dabei helfe ich dann auch gerne mit!
Bedingungsloser Pazifismus kann nicht alle Probleme lösen. So naiv bin ich nicht. Irre, machtgierige Despoten wie in Russland, Nordkorea und China lassen sich durch ein paar nette Worte definitiv nicht zur Vernunft bringen.
Dann braucht es militärische Lösungen – präzise ausgeführt, um die Anzahl der Opfer zu begrenzen. Und das funktioniert nur mit qualifizierten Berufsarmeen. Nicht mit 18jährigen Kindern.
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Oktober 2024