Legalize Awoo!!!

Diese Überschrift wollte ich schon immer mal in einem Beitrag unterbringen! Und hier passt sie ja sogar einigermaßen. Na, jedenfalls der erste Teil. Irgendwann erkläre ich auch, was es damit wirklich auf sich hat. 🐺

In Deutschland werden Anbau, Kauf, Besitz und Konsum von Marihuana (Cannabis, Gras, wie immer man es nennen möchte) zum 1. April diesen Jahres legal. Mehr oder weniger.

Das ursprünglich geplante Gesetz fiel leider den Querelen der Ampelkoalition zum Opfer und auch die konservativen Oppositions-Parteien taten durch negative Medienkampagnen ihr Übriges dazu, eine einmalige Chance in Teilen ungenutzt verstreichen zu lassen.

Meine Forderung: Weiche Drogen grundsätzlich freigeben!

Ich fand es schon immer heuchlerisch, dass der Staat einerseits Kampagnen gegen das Rauchen von Tabak und den Genuss von Alkohol fährt, andererseits aber selbst zu deren Profiteuren zählt:

So verdiente Deutschland mit der Tabaksteuer allein im Jahr 2022 14,2 Milliarden Euro und der Verkauf von Alkoholika spülte zusätzliche 2,9 Milliarden Euro in die Staatskasse!

Ich möchte den Konsum von Drogen sicher nicht verharmlosen; aber mal ehrlich, ob THC, LSD, Nikotin oder Ethanol – wo bitteschön liegt der Unterschied? Richtig, es gibt keinen. Nur sind manche psychogene Substanzen gesellschaftlich akzeptierter als andere.

Finanzielle Vorteile einer Legalisierung

Deshalb halte ich es für sinnvoll, weiche Drogen jeglicher Art zu legalisieren und so auch deren Konsumenten aus dem unregulierten Schwarzmarkt herauszuholen. Denn von diesem profitiert unter anderem die organisierte Kriminalität.

Durch eine absolute Legalisierung von THC hätte der Staat aber nicht nur Polizei- und Justizkosten im Milliarden-Euro-Bereich jährlich sparen können, wie aktuelle Schätzungen ergaben.

Vielmehr könnte die Staatskasse auch von Mehreinnahmen durch den gewerblichen Drogenhandel profitieren (z.B. Einkommensteuer, Sozialversicherungsaufkommen, Cannabis-Steuer, etc.).

Sollte LSD ebenfalls freigegeben werden? Ja!

Ich bin gespannt, ob demnächst auch eine Legalisierung von LSD (Lysergsäurediethylamid) zumindest diskutiert wird.

Bei LSD handelt es sich um ein Halluzinogen, welches auf das Serotonin-System des menschlichen Körpers wirkt und einen „veränderten Bewusstseinszustand“ hervorruft.

LSD gilt als nicht abhängig machend. Darüber hinaus ist meinen Recherchen zufolge kein einziger Todesdall durch eine Überdosis LSD beim Menschen bekannt.

Als Freizeitdroge hatte LSD seinen Höhepunkt in den 1960er bis weit in die 1980er Jahre hinein sowohl in Nordamerika als auch in Europa. Später verlor LSD wieder an Bedeutung und ist heute hauptsächlich in der Club- und Partyszene anzutreffen.

Da LSD kein physisches Abhängigkeitspotential besitzt (im Gegensatz zu Alkohol und Nikotin), halte ich eine Legalisierung von LSD ebenfalls für längst überfällig. Insbesondere, weil wissenschaftliche Studien auch das psychische Abhängigkeitspotential als gering einschätzen.

Politik – messen mit zweierlei Maß

Moderne Politik: Verantwortungsvoller Drogenkonsum

Neben einer kontrollierten Freigabe mit Beschränkungen plant die Bundesregierung  zielgruppenspezifische Präventions- und Aufklärungskampagnen zu initiieren, um über die Risiken THC-haltiger Substanzen besser aufzuklären.

Das ist gut so und es bleibt zu hoffen, dass dies auch weiter auf Alkohol und Nikotin ausgedehnt wird, denn diese Drogen bergen meiner Meinung nach viel höhere gesundheitliche und gesellschaftliche Risiken in sich als THC.

Politik mit Weltbild von gestern: Komasaufen ja, kiffen nein!

Manche Bundesländer (allen voran das biergeschwängerte Bayern) planen bereits im Rahmen der Cannabis-Legalisierung Restriktionen im öffentlichen Raum. Insbesondere bei Volksfesten soll man sich hemmungslos mit Bier und Schnaps besaufen dürfen, da würden Joints die feinherbe Biernote nur unnötigerweise stören.

Es ist ein Irrsinn konservativ-rückständiger Politik, hier mit zweierlei Maß zu messen. Entweder lasse ich alle legalen Softdrogen bei öffentlichen Veranstaltungen zu oder eben gar keine. Vielleicht würde man dann auch im Land des „Beinkleids aus ermordeten Tieren“ merken, dass Volksfeste nur Vorwand für „Saufen in der Öffentlichkeit“ bedeuten.

Für einen verantwortungsvollen, informierten Drogenkonsum!


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: März 2024