Deutsche (Aus-)Sprache, schwere (Aus-)Sprache?!
Wer zum ersten Mal persönlich oder telefonisch mit einer englischsprachigen Person kommuniziert, stößt schnell auf eine besondere Herausforderung: Die richtige Aussprache des eigenen Namens!
Englische Namen lassen sich ja relativ leicht aussprechen. Schließlich sind wir alle mit Englisch groß geworden (neben der eigenen Muttersprache).
Und es gibt unglaublich viele aus Deutschland stammende Joshuas, Sams und Patricks, die sogar auf der englischen Version ihres Namens bestehen. Klingt halt schon um einiges cooler.
Nur umgekehrt wird es zum Problem. Kein Wunder, denn Deutsch zu lernen ist nicht ohne und wirklich weit in der Welt kommt man damit auch nicht. Aber ich schweife ab.
Anfangs habe ich mir immer große Mühe gegeben, meinen Namen „einzuenglischen“. Zum einen, damit sich niemand bei der Aussprache blamiert. Zum anderen, damit sich mein Gesprächspartner wenigstens ansatzweise dessen korrekte Schreibung vorstellen konnte.
Aber warum eigentlich um alles in der Welt?
Ich meine, weder bei George Clooney, Brad Pitt noch Julia Roberts würden wir auch nur den Bruchteil einer Sekunde darüber nachdenken. Niemand käme auf die Idee, aus „d͡ʒɔ:d͡ʒ klu:nɪ“ („Tschordsch Gluhnie“) einen „ge:ɔʁə klo:o:ni:“ („Georg Glonei“) zu machen.
Okay, vermutlich hinkt der Vergleich etwas. Jene drei sind international bekannte Schauspieler, während ich… naja… schon gut. Sooo berühmt bin ich eben (noch) nicht. Aber eigentlich sollte das letztendlich keine Rolle spielen.
Daher habe ich mir seit geraumer Zeit angewöhnt, meinen Namen auf Deutsch auszusprechen. Was zur Folge hat, dass ich regelmäßig buchstabieren muss.
Dieses Buchstabieren bringt manchmal ganz witzige (oder peinliche) Situationen mit sich. Vor allem, wenn mein Gesprächspartner mangels fundierter Englischkenntnisse das Alphabet nicht beherrscht und hilflos irgendwelche Buchstaben aneinander reiht.
Es kommt dann schon vor, dass ich aus Vereinfachungsgründen eine kleine Hilfestellung leiste und etwas sage wie »Well, it’s spelled like „tɒbɪəz“, but pronounced „to:bjas“.« Man muss sich nur zu helfen wissen. Und bis jetzt hat es immer geklappt.
Aber ja. Vielleicht ist das der Grund, warum ich lieber E-Mails schreibe! 🙂
Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Januar 2024